Mittwoch, 8. Mai 2013

dschungelgestoeber.

(English version below.)

Langsam komme ich mit den Tagen durcheinander, muss ich gestehen. Heute ist zwar gerde erst Mittwoch und wir sind damit erst 2,5 Tage hier, aber gleichzeitig sind es einfach so wahnsinnig viele Eindruecke und Erlebnisse, so viele Dinge, die wir schon gesehen haben, dass es mir vorkommt, als seien wir bereits mehrere Wochen hier. Und dabei handelt es sich gerade nur um die Einfuehrungswoche und es gibt noch so viele Dinge, die wir sehen und erfahren werden.

Der Dienstag verlief auf der einen Seite etwas ruhiger, aber dadurch, dass es in der Nacht wohl einen kurzen Regenschauer gegeben hat, war es erdrueckend heiss. Mit rund 42 Grad der bisher heissteste Tag und wenn es in Mandalay nochmal 4 Grad mehr hat, na dann gute Nacht :D Generell komme ich mit der Hitze aber wesentlich besser zurecht als anfaenglich angenommen.
Wir sind morgens zum Nationalmuseum gefahren und ueber die fuenf Etagen der Geschichte Myanmars, des Buddhismus und vor allem von Mandalay als ehemaliger Hauptstadt geschlendet. Es war super interessant, auffaellig war aber, dass es kaum Informationen ueber das Militaer gab. Tom vermutete, dass die ensprechenden Informationen in einem Raum versteckt sind, zu dem nur ausgewaehlte Menschen aus Myanmar Zutritt haben.
Nach dem Mittag dann gingen wir zu einer Stein- und Juwelenausstellung. Es war schon faszinierend und auch beeindruckend, beispielsweise den groessten Saphir der Welt zu sehen. Aber irgendwie hatte es fuer uns auch keinen Mehrwert. "Was ist dieser 10 cm grosse Stein wert?" - "Etwa 7 Millionen Dolar." Aha. Danke, ich verzichte dann doch lieber. Aber das ist nebn Heroin der Exportschlage Myanmars, weil es hier ein hohes Aufkommen an Gold und Juwelen und aehnlichem gibt.

Die Taxifahrt zurueck war nicht unbedingt erquickend. Es lassen sich zahlreiche Automarken finden, die es bei uns auch gibt, was wohl vor zwei Jahren nicht der Fall war. Keiner schnallt sich an und auf der Rueckbank sind die Reinsteckdinger fuer die Gurte auch grundsaetzlich nicht erreichbar. Es scheint so, als wuerde jeder fahren, wie er moechte. Zwar herrscht Rechtsverkehr, aber das Lenkrad ist in den Autos mal links und mal rechts. Die Strasse zu ueberqueren ist eine Farce und mehr als gefaehrlich. Aber es scheint ja zu funktionieren. Jeder hupt, wenn ihm ein Auto (oder Fuessgaenger) in die Quere kommt und ich bin auch recht sicher, dass wir beinahe einen Unfall gebaut haetten. Niemand faehrt in der Spur und ploetzlich kam uns das Auto links neben uns auch bedrohlich nahe. Oder wir diesem. Je nachdem. In Yangon sind (gluecklicherweise?) Motorraeder verboten, aus Angst, dass die Menschen bei Gefahr dann zu schnell vor dem Militaer fluechten koennten.

Die weisse Hautfarbe wird im Uebrigen sehr geschaetzt und geliebt. Es gibt sogar Aufweisser zu kaufen. Jap. Das passt fuer mich eben gar nicht mit ein Eindruecken zusammen, die wir hier so machen. Die Menschen sind alle furchtbar nett und lieben uns Touristen, weil sie mit ihnen einfach noch keine schlechten Erfahrungen gemacht haben. Es herrscht noch kein Ueberbedarf. Aber der Rassismus in Asien muss wohl schon sehr stark sein, leider.


Spaet am Abend sassen wir im Aufenthaltsraum unseres Hotels und ploetzlich begann es zu Donnern und zu Blitzen. Und dann brach ein mega Regenschauer herunter. Es war wunderschoen. Ich ging runter auf die Strasse, um den Regen zu spueren und wurde gleich gefragt, ob ich einen Regenschirm wolle. Aber nein. Der warme Regen war einfach toll.

Heute dann fuhren wir zum Inya Lake.


Dort sind wir eine Weile herumgelaufen, bis wir zum Gebuesch kamen, welches frueher vielleicht mal Dschungel war bevor angefangen wurde die Stadt aufzubauen. Wir kamen aber nicht ewig weit, weil das Gebuesch zu hoch wurde und wir gefahr liefen auf Schlagen und aehnliche Schoenheiten zu treffen. Valentina hat allerdings ihren ersten Mosquitobiss mitgenommen.


Und nun, nach dem Mittag, haben wir etwas Freizeit, die wir eigenstaendig gestalten koennen. Ich muss aber sagen, dass ich mich inzwischen zwar recht gut in unserem Viertel auskenne, mir aber nicht zutrauen wuerde auf eigene Faust grossartig weit wegzugehen.

Tom sagte, dass er schon Freitag hoch nach Mandalay fahren wuerde. Der Bus faehrt wohl acht Stunden, startet 21 Uhr, hat eine Klimaanlage und die Sitze lassen sich wohl auch recht weit zuruecklehnen. Das koennte eine okaye Nachtfahrt werden und wir entschlossen uns dazu mit ihm gemeinsam zu fahren. Mandalay wird sicher nochmal eine ganz andere Welt und wir arbeiten da dann auch. Keine Ahnung, wie es da sein wird. Wir wissen nur, dass das christliche Kinderheim, in dem wir arbeiten, gegenueber des Palastes ist. Es bleibt spannend.

Inzwischen habe ich wohl realisiert, dass wir hier sind. Was bleibt mir auch anderes uebrig. Es ist offensichtlich real. Aber dass wir arbeiten und uns noch weitere zwoelfeinhalb Wochen bevorstehen geht mir nicht in den Kopf. Es ist einfach so, als seien wir in einer anderen Welt gestrandet und ich fuehle mich hier unglaublich wohl.

// ling

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Just a little English update, because I'm lazy and my brain works really slow right now :D

In the meantime I get confused with the days. We've only been here since Wednesday with is 2,5 days, but since we experience so many different things to me it feels like we've already been here for a couple of weeks. But now it's only culture weeks and there are so many other things to come.

After 24 hours of flying, which we spent in three different airplanes, we finally landed in Yangon, Myanmar. Our guide Tom picked us up there and together we drove to Tokyo Guest House. He's a 26 years old English lad who moved to Thailand, like, two years ago and I like him a lot. He'd nice and he gives us so much input. It's really great to have him around.
Our room at the guest house is pretty small, but it has air condition and mosquito nets, so I think we've got nothing to worry about.

Monday was quite amazing. I mean we saw some parts of Yangon the first evening and we wandered around our neighbourhood for a bit. It was so much to take in! And the people are very nice, always smiling and greeting. We took a train that drove 3,5-ish hours in a big circle around Yangon and a bit outside of it. We saw so many people living in the slums but who were happy. They don't know any other life. Who am I to feel sad about my life, I was wondering.

On Tuesday we had, like, 42 degrees, with was freaking hot. I've never experienced such a high temperature before, I think. We went to the national museum and Tom told us a lot about the people and Buddhism and Myanmar and Mandalay as the old capital in particular.

Today we went to Inya Lake and walked around there for a bit. I find it very amazing to see how many different places Yangon has to offer. Every day I feel like we're at a total different location. It is really astounding. I love Yangon quite a lot and I'm very excited to see what Mandalay has to offer.

That's it for now.