Mittwoch, 17. Juli 2013

angkor wat.

(English version below.)


Der vorletzte Tag unserer Einfuehrungswoche begann mit der letzten Kultur- und Sprachstunde, bevor wir uns mit unserer Gastmutter zur Kochstunde zusammenfanden. Zum Mittag sollte es von uns hergestellte Sommerrollen geben (aehnlich wie Fruehlingsrollen, aber nicht fritiert). Obwohl das Kochen Spass machte, hat es mir dann nicht so besonders geschmeckt. Wir hatten irgendein Gewuerz in den Rollen (ich glaube es war Fenchel?!) und das hat mir einfach nicht geschmeckt. 


Nach dem Essen trafen wir uns mit Mister Ear und gingen in den nahe gelegenen Tempel. Er fuehrte uns herum und erklaerte uns anhand von Wandmalereien die Geschichte Buddhas.


Das Programm lautete "die Nacht im Tempel schlafen", doch in der Realitaet handelte es sich um einen Raum in einem Gebaeude neben dem Tempel. Okay, dass wir nicht die ganze Nacht im heiligen Gebaeude verbringen wuerden leuchtet mir ein. Aber ich hatte mir das anders vorgestellt und war sehr ernuechtert davon. Und da es nicht nur mir so ging schlief letztlich jeder in seinem eigenen Bett in den Dschungelzimmern.
Dafuer standen wir am Freitag alle sehr zeitig auf, um sechs Uhr im Kloster zu sein. Jeden Morgen zieht eine kleine Gruppe von Moenchen durch die Doerfer, um von den Menschen vorrangig Essen gespendet zu bekommen, aber auch Geld oder sogar Hygieneartikel werden gern gegeben.


Als Dank beten die Moenche fuer den Spender. Der Hintergedanke ist, dass man gibt, wenn man kann, in der Hoffnung, dann ebenfalls zu erhalten, wenn man nichts mehr hat. Mag der Hintergedanke wohl nicht ganz uneigennuetzig sein ist das Ritual dafuer unglaublich schoen und die Stunde, die wir in der bereits bruetenden Morgenhitze hinter den Moenchen mit respektvollem Abstand gelaufen sind war fuer mich definitiv horizonterweiternd. Ich fuehlte mich sehr wohl und es war einfach etwas Besonderes, das mitgemacht zu haben. 


Am Nachmittag um 14 Uhr (das heisst in der Realitaet 14:40 Uhr) fuhren wir alle zusammen fuer zwei Stunden im Taxi nach Siem Reap zu einem Hotel, in welchem Mister Ya fuer uns Reservierungen vorgenommen hatte. 9 Dollar pro Person und Nacht inklusive Klimaanlage, warmer Dusche, Fruehstueck und hoteleigenem Pool. Klang nicht nur nett, sondern sah auch sehr angenehm aus. Lange hielten wir uns aber nicht dort auf, denn direkt nach der Ankunft fuhren wir mit drei Tuk Tuks nach Angkor Wat, fuer mich das Ziel meiner Reise. Sicherlich liegt es daran, dass ich dank meines Vaters mit Tomb Raider aufgewachsen bin, doch nichtsdestotrotz stellt der Besuch der Tempel von Angkor fuer mich die Erfuellung eines Kindheitstraumes dar. Und wie oft geschieht das schon? 


Angkor Wat selbst ist nur einer von insgesamt ueber 1000 Tempeln, aber wohl einer der beruehmtesten. Wir verbrachten demnach eine Weile in dieser Anlage, bevor wir uns dann schliesslich vor dem Haupttempel hinsetzten und den Sonnenuntergang beobachteten. Schon als ich das erste Mal Angkor erblickte hatte ich Traenen in den Augen und der Sonnenuntergang versetzte mich erneut in einen Zustand von vollkommenem Glueck. Ich bin dankbar, dass ich das mit eigenen Augen sehen konnte.

Am Samstag mussten wir wieder in aller Herrgottsfruehe aus den Betten, denn ein Sonnenuntergang reicht natuerlich nicht. Wir wollten aus die Sonne ueber Angkor aufgehen sehen. Der Tempel spiegelte sich auf eine bezaubernde Art in dem vor ihm gelegenen Teich und es war wirklich bemerkenswert schoen, wie sich das Licht brach. Ich kann das gar nicht wirklich mit Worten beschreiben. Und ich wette, dass es den tausenden von Menschen, die mit uns das Spektakel bestaunten, nur unwesentlich anders geht. 


Die naechsten Stunden verbrachten wir damit den Tempel von innen zu erkunden. Ich musste viel an Griechenland und Aegypten denken, wo ich ebenfalls schon Tempel, Grabstaetten und aehnliches begehen durfte. Das alles zu sehen gab mir irgendwie das Gefuehl Teil von etwas Groesserem zu sein. Diese Bauwerke sind von Menschenhand geschaffen und nun sind wir hier, um sie zu bestaunen, viele hundert Jahre danach. Ich denke, 'Erfurcht' ist die Empfindung, die fuer mich den ganzen Tag ueber vorherrschend war. 

Nach Angkor Wat fuhren wir zu einer Tempelanlage mit dem Namen Angkor Thom, in welcher sich mehrere Tempel befinden. Der beruehmteste ist wohl der Bayon Tempel, in dem hunderte Gesichter aus den Mauern geformt wurden. 


Es folgten noch ein paar kleinere Tempel, die ich jetzt nicht alle einzeln aufzaehlen muss.
Am fruehen Nachmittag erreichten wir endlich den Tempel mit dem Namen Ta Prohm, auch bekannt als Tomb Raider Tempel. Er ist besonders, weil es so aussieht, als wuerde sich die Natur ueber die Jahrhunderte ihren Platz zurueckerkaempfen. Ueberall haengen Wurzeln und Baeume bahnen sich ihren Weg durch die Steine.


Der Tempel und der Dschungel um ihn scheinen zu einem zu verschmelzen und mehr als einmal drehte ich mich um, sah etwas und hatte Gaensehaut. Was diese Baeume alles gesehen haben, was sie fuer Geschichten erzaehlen koennen. Natuerlich ist das irgendwie pathetisch, aber ebenso ist es ein Gedanke, dem ich mich nicht entziehen konnte. 

Vor allem die letzte Stunde im Tempel habe ich genossen. Die meisten waren muede und wollten zurueck zum Hotel und nur Lenie, eine Belgierin, und ich hatten noch nicht genug. Also trennten wir uns von der Gruppe und gingen zurueck in den Tempel, um weiter zu erkunden und erforschen. Nicht nur auf den Spuren Lara Crofts, sondern zum Grossteil auch ganz in unseren eigenen Gedanken gefangen. Durch die Anlage zu streifen und jeden Moment etwas Neues zu entdecken liess mich emotional ganz nah bei mir sein. Doof natuerlich, wenn der Akku meines Photoapparates genau in diesem Tempel leer ist. Aber vielleicht war das auch gut so, weil ich weniger Zeit damit verbracht habe, auf mein Display zu schauen, sondern meine Umgebung in mir aufgenommen habe.
Als wir irgendwann das Gefuehl hatten fertig zu sein gingen wir zurueck zu den Tuk Tuks. Valentina hatte einen der Fahrer gefragt, ob er noch auf uns warten wuerde und freundlicherweise tat er das auch. Als wir ihn allerdings baten noch wenigstens einen weiteren Tempel zu besichtigen verneinte er. Aber wir konnten es auch verstehen, immerhin fuhr er seit dem fruehen Morgen eine Horde Touristen durch die Gegend, was sicher auch anstrengend ist.
Gluecklich und eher erholt als kaputt fuhren wir zu den anderen zurueck zum Hotel.
Den Abend verbrachten wir geschlossen zuerst in einem Restaurant und gingen dann in eine Tanzbar. Doch der Alkoholpegel konnte fuer die furchtbare Musik gar nicht hoch genug sein.

Der Sonntag stand ganz unter dem Stern des faul seins. Es gab spaet Fruehstueck und dann lagen wir am Pool, bis 16 Uhr die Taxifahrer kamen um uns zurueck nach Samroang zu bringen, wo wir den Abend ebenfalls ruhig ausklingen liessen, um uns auf den ersten Arbeitstag einzustellen.

// ling

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For pictures see above.


The day before our last day of introduction week started with the last culture and language lesson and afterwards we had a cooking lesson with our hosting lady. We were supposed to cook summer rools for lunch (like spring rolls, but not fried). Even though the cooking was a lot of fun I didn't really like it. There was a herb in it (it might have been fennel) hat I just didn't like.
After lunch we met Mister Ear to go to the nearby temple. He showed us around and explained the story of Buddha that is painted on the walls of the temple.
Our program said we were supposed to sleep in the temple, but in reality Mister Ear showed us a room in a house next to the temple. Okay, I can understand that we're not allowed to spend the night on holy ground. But I had other expectations from what we were told and I felt a bit disillusionated. And because I wasn't the only one that got that feeling all of us spent the night in our own beds at the homestay.
But on Friday we all got up very early, because we wanted to be at the monastery at six. Every morning there is a small group of monks that walk through the villages to get food from the people. They also get money and other things. So thank the people the monks pray for them. The thought behind all of this is to give as long as your able to in the hope of getting when you're not. Even if the thought might seem a bit self-interested the ritual itself is very beautiful and the hour we walked behind the monks in the morning heat was very mind opening for me. I felt very good and it just was something special I was able to be a part of.

At two in the afternoon (which means 2:40 in reality) we all went to Siem Reap by taxi to a hotel in which Mister Ya made reservations for us. 9 Dollars each per night including AC, hot shower, breakfast and pool seemed quite nice. And it was very nice, yes!
But just a few minutes after our arrivel we got some Tuk Tuks to go to Angkor Wat, for me the ultimate goal of this trip. Of course one of the reasons is that I grew up playing Tomb Raider with my father, but nevertheless was the visit of the temples of Angkor for me a childhood dream coming true. And how often does that happen?
Angkor Wat itself is only one of more than 1000 temples, still it's one of the most popular ones. So we spent some time in this complex before we finally sat down to see the sunset. Right when I saw the temple for the first time I had tears in my eyes and the sunset once again gave me a feeling of fulfillment. I am very grateful that I was able to see that with my own eyes.

Saturday we left our beds again at early o'clock, because only the sunset isn't enough. We wanted to see the sun rise above Angkor. The temple had an enchanting reflection in the water infront of it and it was remarkably beautiful to see the incident light. I can't really put it into words. And I bet that the hundreds of people who were there to see the spectacle as well feel the same.
The next hours we spent exploring the temple from the inside. I could't help but thinking about Greece and Egypt, where I once entered temples, tombs and similar buildings as well. To see all of this gave me the impression to be a part of something bigger. These buildings we made by the hands of humans and now we're here to gaze at them, a couple of hundred years later. I think 'to be in awe' is the emotion that was predominant the whole say.
After Angkor Wat we went to Angkor Thom in which are a couple of temples. The most famous one is probably Bayon, the one with all the faces inbuilt into the walls.
A couple of small temples followed afterwards, but I don't think I have to name them all.
Early noon we finally arrived at Ta Prohm, also known as the Tomb Raider Temple. It is so special, because it looks like nature is trying to get back it's own place over the centuries. There are roots hanging everywhere and trees channel their way through the stones. The temple and the jungle around it melt into one and every time I moved around I noticed something, anything and got goosebumps. To think about what these trees have seen and what stories they could tell. I know it sounds a bit declamatory, but still that was a thought I couln't entirely shut down.
It was especially the last hour at the temple that I enjoyed the most. Most people in our group were tired and wanted to go back to the hotel and only Lenie, a Belgish girl, and I hadn't seen enough yet. So we split from the group and went back inside to explore some more. Not only in the footsteps of Lara Croft, but manly caught in our own thoughts. To streak through the complex and find something new each moment gave me the chance to be emotionally very close to myself. Too bad that the my camera's battery died exactly at this temple. But maybe it was a good thing, because I spent less time looking at my display than absorbing my environment.
Some time we felt like we're done and so we went back to the Tuk Tul place. Valentina was so kind to ask one of the drivers to wait for us and he did. But when we asked him to visit at least one more temple he said no. It was understandable. After all he has been awake for many hours to drive around tourists which was probably exhausting as well.
Happy and more relaxed and calmed than exhausted we came back to the hotel.
We spent the evening all together eating at a restaurant and went to a bar where we could dance as well. But I found the music so horrible that no amount of alcohol could bring me to dance to that.

Sunday was a lazy day. We ate breakfast rather late and then we were laying on the pool until the taxidrivers came at four in the afternoon to bring us back to Samroang, where we also spent a quiet evening to get prepared for the first day of working.

// ling