Sonntag, 14. Juli 2013

wieder eine neue welt.

(English version below.)

Wie Valentina bereits geschrieben hat, naeherten sich die Tage in Saigon dem Ende entgegen. Das Beste kommt natuerlich zum Schluss: Gemeinsam mit den anderen Voluntaeren aus unserer Gruppe hielten wir uns am Freitag mit den Mahlzeiten sehr zurueck, denn ab 18:15 Uhr hiess es "All You Can Eat Ice Cream" fuer umgerechnet 6 Euro. Es gab die tollsten Eissorten, von Erdbeer-Joghurt, ueber Chilli-Schokolade bis hin zu Durian. Letztere probierte ich nicht und ebenso hielt ich mich von Gruenem Tee Eis fern. Dafuer gab es fuer mich mehrere Portionen Karamel. Garnieren konnte man seinen Eisbecher mit Waffeln, Obst, Schoko- und Karamelsosse, furchtbar unecht schmeckender Sahne, Nuessen, Streusseln, Crepes... Die Auswahl war riesig und ich bin mir nicht sicher, ob ich stolz oder beschaemt sein soll, insgesamt 23 Kugeln (sie waren klein!) in 8 Bechern gegessen zu haben.



Nur eine Auswahl meiner Becher :P

Als dann aber alle danach nochmal bei Burger King reingehauen haben, habe ich dann doch gepasst.

Der Samstag verlief eher schleppend. Irgendwie waren alle, mich eingeschlossen, in ihren eigenen Welten gefangen und ich dachte mir, dass der Freitag ein viel schoenerer letzter Tag gewesen waere. Auch die Tatsache, dass wir Chinatown besuchten, konnte das nicht so wirklich anheben. Aber gut, dafuer brachten uns die Voluntaere am Sonntag zum Taxi und nach eifrigen "wir sehen uns wieder"-Versprechungen (und fuer die ersten Besuche in Berlin stehen tatsaechlich schon ungefaehre Plaene) ging es auf zum Flughafen.

Kaum verliessen wir den Flieger in Siem Reap, Kambodscha nach gerade einmal 50 Flugminuten, wurde mir bewusst, dass wieder alles voellig anders sein wuerde. Die Luftfeuchte hier ist viel hoeher als in Vietnam und irgendwie erinnert mich Kambodscha generell wieder mehr an das von mir so innig geliebte Myanmar. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich die Hitze schlichtweg nicht mehr gewoehnt bin.
Nach der problemlosen Beantragung unseres Visums (das bis zum 7. August gilt und am 8. fliegen wir. Auch besonders clever.) bangten wir fuer einen Moment. Zwar war ich lange nicht mehr so aufgeregt vor den Dingen, die vor uns lagen, wie in Myanmar oder Vietnam, aber die Erfahrung, nicht vom Flughafen abgeholt zu werden, wollte ich nicht noch einmal machen. Und zum Glueck trafen wir sofort auf Mister Ear, einer der beiden Koordinatoren, der uns gemeinsam mit fuenf anderen Voluntaeren aufpickte.
Nach einer Mittagessenpause ging es im Autotaxi (und ja, das sollte erwaehnt sein, da es in Asien saemtliche Formen von Taxis gibt) rund zwei Stunden lang in das 160 km entfernte Doerfchen Samroang. Valentina hatte schon herausgefunden, dass dies im extremsten Malariagebiet Kambodschas liegt und hier ausserdem ein hohes Vorkommen an Landminen herrscht. Das Verlassen der Wege ist demnach nicht ratsam. Und fuer Touristen gibt es hier wohl gar nichts zu holen. Aber na, wir sind ja nicht die ersten Voluntaere hier und generell bin ich auch sehr zuversichtlich. Dafuer, dass wir die zwei Monate genau zwei Mal Mosquitospray benutzt haben (am ersten Abend und im Mekongdelta) haben wir noch immer grosse Vorraete und koennen uns munter den ganzen Tag einschmieren.

Wir kamen auf dem Hof im stroemenden Regen an und allen Voluntaeren wurden Zimmer zugewiesen.



Valentina und ich hatten das Glueck, gemeinsam alleine in einem Zimmer zu sein. Ueber den Betten haengen bereits Mosquitonetze und wir haben ein eigenes Bad mit Dusche.


Und wir haben einen Ventilator. Erneut kam mir Myanmar in den Sinn, aber auf diesen Vergleich haette ich lieber verzichtet. Ich dachte ja, wir haetten den Quatsch mit dem Dschungelzimmer hinter uns gelassen, aber Pustekuchen. Wir sind hier mitten auf dem Land und wohnen in kleinen Zimmern bei der Familie unseres zweiten Koordinators, Mister Ya. Der Boden des Hofes (und wohl des ganzen Dorfes) besteht aus hellbrauner Erde, die mich irgendwie an Lehm erinnert. Das Gehen darauf ist eher schwer, weil der Boden dank der Regenzeit permanent aufgeweicht ist. Et voilá, am Montagmorgen bin ich auch gleich mal knoecheltief im Schlick versunken und Mister Ya musste mir helfen, meine neu gekauften Flip Flops aus dem Schlamm zu fischen. Guter Einstieg.

Nach der Ankunft erhielten wir Abendessen. Das Essen hier ist ziemlich einfach, aber es gibt immer auch Obst und am Montag wurde sogar extra fuer mich und eine der Franzoesinnen eine Portion vegetarischen Currys gezaubert. So nett kann es sein, wenn man bei einer Familie lebt. Und Trinkwasser gibts auch fuer umsonst.

Im Gegensatz dazu, dass wir die letzten drei Wochen nur von englischen Muttersprachlern umgeben waren, sind hier derzeit nur Europaer, grossteilig aus Belgien, ein paar Hollaender und Franzosen und ein Schwede. Die Voluntaere hier sind teilweise 18/19 Jahre alt, aber auch ein paar in unserem Alter oder sogar aelter. Bisher sind mir alle sehr sympathisch und es scheint mir eine angenehme Gruppe zu sein. Das zeigt sich vor allem, wenn wir abends zusammen in den zahlreichen Haengematten liegen, lesen, reden und miteinander lachen.




Am Montag begann unsere Einfuehrungswoche. Wir erfuhren vieles ueber die Kultur und hatten auch einen ersten Sprachkurs. Das vierte Mal nun, dass wir "hallo" und "bitte" und "danke" lernen und mir faellt es immer schwerer, die Sprachen auseinanderzuhalten.

Am Vormittag schlenderten wir ueber den Marktplatz, aber auch hier muss ich sagen, dass ich nun schon so viele Maerkte gesehen habe, dass ich nicht mehr grossartig beeindruckt war. Allerdings war es das erste Mal, dass ich einen kleinen Bottich sah, in dem zahllose Fische lebendig herumsprangen, nur, um darauf zu warten, umgebracht und verspeist zu werden. Das ist irgendwie dann doch nicht so ganz meines.

Der Dienstag startete mit dem Besuch der verschiedenen Schulen, in denen man unterrichten kann und des Kinderheimes. In letzterem fuehlte ich mich sofort ziemlich wohl. Ein grosser Hof mit eigenem Spielplatz und einer Kochstelle, zahlreichen Gegenstaenden, gespendet von alten Voluntaeren sollte die Kinder heimisch fuehlen lassen. Das Krankenhaus besuchten wir nicht, da es wegen der Dengue Fieber Zeit zu hoch besucht ist.
Nach dem Mittagessen hatten wir wie immer eine Mittagsstunde, die viele von uns schlafend in den Haengematten verbrachten. Und am Nachmittag fuhren (holperten) wir mit einer Art umgebautem Traktor eine Stunde ueber Feldwege bishin zu entlegenen Doerfern, in denen Menschen ohne Elektrizitaet leben.



Da wir aber alle faelschlicherweise davon ausgingen, dass wir irgendwann stoppen und herumlaufen, achtete keiner von uns so sehr auf den Weg, wie wir es gern gehabt haetten. Na ja.




Wie immer kam die Frage auf, was wir nach dem Abendessen machen koennen, denn irgendwie kommt es mir noch immer wesentlich spaeter vor, als es tatsaechlich ist, weil es einfach sieben Uhr schon dunkel ist. Also setzten wir uns zusammen und spielten bis in die spaeten Abendstunden (zehn Uhr) Karten, um uns dann fuer einen neuen Tag in unsere Gemaecher zurueckzuziehen.

Fuer den Mittwoch stand uns ein Tagesausflug in die Stadt Anglong Veng bevor. Dort besichtigten wir unter anderem die Villa von Ta Mok und den Ort, an dem die Ueberreste von Pol Pat vergraben liegen. Das Spannendsten fuer mich allerdings war, als wir furchtbar lang durch Pfuetzen fuhren, in denen das Auto beinahe bis zur Haelfte versank.



Als mein Fahrer irgendeinen Teil seines Autos verlor, fand ich es dann irgendwie nicht mehr ganz so lustig. Entschaedigt wurden wir mit einer grandiosen Aussicht und als Valentina den Vergleich zum Koenig der Loewen herstellte, awww-ten alle zustimmend. Ueber das weite Land zu blicken und die saftigen, unterschiedlichen Gruentoene der Waelder und Wiesen zu sehen, hatte schon etwas sehr paradiesisches und wir alle nahmen uns viel Zeit, moeglichst viele Bilder am aeussersten Punkt zu machen. Ich denke, es kommt uns zugute, dass wir in der Regenzeit hier sind.





Aber auch die Autofahrt auf der 'normalen' Strasse war sehr aufregend, denn wir haben sehr viel Landschaft gesehen. So gewoehnlich, wie die Pick Up Busse in Myanmar waren, sind hier die Traktoren, auf denen sich die Menschen fortbewegen. Auch gibt es wie ueberall super viele Motorraeder, aber uebertrieben viele werden von 10 bis 15 jaehrigen Jungs gefahren. Die Hauser der Menschen stehen oftmals auf Stelzen und nachdem wir mit dem Auto durch riesige Pfuetzen fuhren, verstehe ich auch, dass das Sinn ergibt.
Erneut sassen wir nach dem Abendessen herum, lagen vor allem in den Haengematten. Aber ich muss sagen, dass ich es jetzt schon sehr langweilig finde. Die Abende fuehlen sich ein bisschen so an, als wuerden alle nur darauf warten, dass es Zeit ist schlafen zu gehen.



// ling

-----------------------


For pictures see above.




As Valentina said in her last post, the days in Saigon almost came to an end. Last but not least we had a very special Friday evening: Together with the other volunteers we skipped our meals, because at 6:15 pm we were ready to fill our stomaches at the "All You Can Eat Ice Cream" for 8 Dollars each. They had the most amazing ice creams, from strawberry-yoghurt over chili-chocolate to durian. Though I didn't even think about trying durian, not to speak of green tea flavour. That just sounds wrong. Instead I had a couple of scoops of caramel. Apart from that there were amazing toppings, like wafers, fruits, chocolate and caramel sauce, very chemical tasting cream, nuts, sprinkles, crepes... There were so many things to choose from and I'm not sure whether I'm proud or ashamed that I had 23 scoops in 8 cups (but the scoops were very small!). But when everyone else went to get a burger afterwards I was the only one not ordering. Enough is enough, I thought.

Saturday wasn't the best day. Everyone, including me, was sort of in their own head and I thought to myself that it would have been nicer if Friday had been our last day. Even going to Chinatown wasn't the best idea, because it was pretty boring. But well, you can't always get what you want, right?
So on Sunday our new Fridays brought us to the taxi, which was very lovely. After a couple of "we'll meet again"-promisses (and for some Berlin visits plans have already been made) we said goodbye and headed to the airport.

Shortly after we left the 50 minutes plane in Siem Reap, Cambodia I realised that everything is new once again. The air here is way more humid than in Vietnam and after all Cambodia reminded me a lot of my beloved Myanmar. At the same time I must say that I'm just not used to the heat anymore.
We had no troubles getting our visa on arriva (it says we have to leave on August 7th and our flight is on the 8th. Urgh!), but then we were scared for a moment. Although I wasn't as afraid of the things laying infront of us as I were when we first came to Asia, but I didn't wanted to make the same experience as in Saigon of not getting met at the airport. Luckily we met Mister Ear, one of the coordinators, right away and together with five other volunteers he picked us up.
After we got some lunch we drove by car a bit more than two hours in the 160 km distant village Samroang. A couple of days ago Valentina found out that there is a huge malaria area and also the area around Samroang has a lot of landmines. Leaving your path is not advisable. Moreover there is nothing to do here for tourists. But well, we're not the first volunteers here and all in all I'm quite positive. We only used our mosquito sprays twice in the last two months (our first evening and when we were at Mekong Delta). So we have plenty left and can use it all day every day. Hurray!


We arrived at the HOF in bashing rain and all the volunteers we told which room they were supposed to sleep in. Valentina and I got lucky since we got a room for only the two of us together.
The bed already have mosquito nets and we have our own bathroom with western style toilet and (cold) shower. And there is a fan in our room. Once again I thought about Myanmar, but that's a similarity I could have lived without. I was so sure that we had enough of the stupid jungle room, but no.
We are in the middle of nowhere, living in the house of our second coordinator and his family, Mister Ya. The ground of the yard (and probably of the whole village) is light brown ground and it reminds me of clay. To walk here is a bit hard, because the ground is constantly aggaded because of the raining season. Et voilá, Monday morning I sunk ankle deep into the mud and Mister Ya had to help me fishing in the mud for my new bought flip flop. Good introduction (I made a great pun in the German version, but it doesn't work in English, sorry).

After our arrival on Sunday we got lunch. The food here is very basic, but we always get some fruits as well, which I like a lot. I missed that in the other countries. Moreover just becauseof one of the French girls and me the lady here prepared a vegetarian curry which is just amazing. So far I like being at a homestay a lot!

The last three weeks Valentina and I only spent with nativ English speaking volunteers. Opposed to that here are only Europeans from Belgium, a few from the Netherlands and France and one Swedish guy.
The volunteers are 18 oder 19 years old, but there are also a few at our age. At the moment I like everyone, but we'll see (; It seems to be a good group of people. In the evenings we all sit together in the countless hammocks while reading, chatting and laughing together. I like that a lot. On the other hand, what else could we do?!

Our introduction week started on Monday. The coordinator told us a lot about the culture here and again we learned a few words in a new language. I must admit that I'm starting to mix up the languages. It's the fourth time learning to say hello, thank you and please. Oh well. As long as I bow.
After breakfast we walked to the market and watched the local people sell their stuff. But I have to say that I've now been to so many markets that I just don't really care anymore. It was the first time that I saw living fish in a very small basin, just waiting to get killed and eaten though. Could have lived without seeing that. 


The second day of the week started with us visiting the schools in which we could teach and the orphanage. Right when I entered the orphanage I felt very good. The kids there have a big HOF with their own playground, a place to cook and a lot of other stuff, donated by previous volunteers. But we didn't visit the hospital, because they have a lot of dengue fever patients there and didn't want us to see this.
After lunch we all layed in the hammocks to nap. And afterwards we hopped unto a, sort of, tractor. We drove along very bad paths to the nearby villages, where people live without electricity. But since we thought we would stop and talk a walk after a while we didn't pay as much attention as we should have. Oops.

Like every night we were wondering what we could do. Even though I now spent more than two months in Asia I'm still not used to it being dark at 7 pm. So we sat together and played card games until late in the night (10 pm) before we went to our rooms to get energy for the next day.

Our day trip on Wednesday brought us to the small city Anglong Veng. We visited the old house from Ta Mok and the place, where Pol Pat was cremated. For me the most interesting part was when rove trough puddles that were so deep that almost the whole lower half of the car sunk into them. And there were a lot. When my driver lost the first part of his car I stopped finding it funny, I must say. The compensation for that was an amazing view from a mountain and when Valentina said that it's like in The Lion King everyone awwwed agreeing. To see the all the lush and different kinds of green of the forests and meadows was a bit overwhelming. It was just like paradise. So we all took a lot of time to take a lot of pictures from many different angles. I think it's a blessing that we're here in the raining season.

Moreover the 'normal' drive was very exciting, because we saw many small villages and a lot of the landscape. As usual as pick up buses in Myanmar are as usual are tractors here. There are a lot of motor bikes here as well, but often they are driven by 10 to 15 year old boys. Most of the houses of the people are standing on stilts and now that we drove trough all of these deep, deep puddles I can really see why that is.
Once again after dinner we sat together, hung in the hammocks and didn't really know what to do. It feels like every evening we are just waiting for it to be time to go to bed. It's a bit boring, but well.


The next couple of days I will save for the next post, because to read about them without seeing pictures feels like a waste. If you want to feel free to guess what we did (;

// ling

2 Kommentare:

  1. Bei dem Eis-Marathon hätte ich auch sehr sehr gerne mitgemacht!!

    AntwortenLöschen
  2. Really i got a good time to read your blog and i enjoyed to visit this blog...

    AntwortenLöschen