Dienstag, 6. Mai 2014

im blick zurück entstehen die dinge.

Anfang Januar hatte ich ein ganz komisches Gefühl im Bauch. Ich erinnerte mich daran, wie Valentina und ich vor einem Jahr anfingen, über die Möglichkeit zu sprechen, gemeinsam nach Asien zu gehen. Langsam begann die Planung und schwupps war es Zeit für den Abflug. Komisch, dass das schon so lange her ist.

In den vergangenen Tagen dann habe ich immer mal wieder verblüfft auf das Datum geschielt, denn wir sind vor einem Jahr und zwei Tagen nach Asien geflogen. Vor einem Jahr und zwei Tagen! Das ist Wahnsinn. Einerseits kann ich gar nicht verstehen, wie so viel in einem Jahr passieren konnte; die Zeit verging wie nichts. Gleichzeitig kommt mir die Reise so unendlich weit weg vor.
Nach wie vor vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht an Asien denke, immer glücklich, aber oft auch mit einem vor Sehnsucht schweren Herzen. Sowohl Valentina als auch ich erzählen noch immer so gern von kleinen Details. Und ebenso ist es natürlich auch schön, wenn man große Abenteuer auspacken kann!
Als ich nach dem Osterwochenende in der Mitfahrgelegenheit saß, fuhr ich mit mir ein Paar, das gerade vor eine Woche aus Asien zurückgekehrt war. Sie besuchten wie wir Myanmar, Thailand und Kambodscha, hatten aber nicht Vietnam, sondern Laos mit dabei. Wir konnten uns über so vieles austauschen! Als wir über Myanmar sprachen, konnte ich das Feuer auch in den Stimmen der beiden hören und ebenso hat es mir erneut verdeutlicht, was für ein Glück Valentina und ich hatten. Was für eine kostbare Erfahrung wir vor allem damit machen konnten, in diesen Ländern zu leben, von den Einheimischen zu lernen und uns auf eine völlig neue Lebensphilosophie einzulassen. Das ist schon etwas Besonderes. Und natürlich gefiel es mir besonders gut, dass ich den beiden Dinge über Myanmar erzählen konnte, die sie nicht wussten, obwohl sie auch da waren (;

Vor zwei Tagen zeigte mir mein Telefon die Erinnerung "Jahrestag Asien". Ich lag im Bett (lustigerweise bei Valentina zu Hause), kopfschüttelnd und dachte mir: "Wahnsinn. Das kann doch nicht so lange her sein?"
Ich erinnere mich noch ganz genau daran, wie Tom uns damals vom Flughafen abholte. Es war erdrückend heiß und ich war überfordert von all den Eindrücken. "Eure Rucksäcke könnt ihr ins Taxi schmeißen, dann fahren wir zum Guesthouse. Auf dem Weg dahin erzähle ich euch ein bisschen was." Okay, Rucksack rein und los ging die Fahrt durch die Stadt, die mir anfänglich wahnsinnig staubig und riesengroß erschien. Tom erzählte von der kommenden Woche und dem Waisenhaus, in dem wir arbeiten würden und es fiel mir schwer, mich darauf zu konzentrieren ihm zuzuhören. Ich wollte nur rausschauen und alles in mir aufsaugen. Die Häuser sahen so anders aus, die Gerüche waren ungewohnt und der Verkehr ebenso (das Lenkrad war immerhin mal rechts, mal links). Und ich dachte: "Oh Gott, Ling, und hier lebst du nun." Ich glaube schon am nächsten Tag war ich verliebt in Yangoon mit all seinen Besonderheiten: Mit den Betelnussspuckresten am Boden und dem Geruch der grünen Zigarillos in den Straßen und dem leckeren Tee (Lape) an jeder Ecke in den winzigen Teehäusern. Die Frauen mit dem Tanaka auf ihren Wangen und nahezu jeder mit einem fröhlichen "Mingalaba!" auf den Lippen. "Oh Gott, Ling, hier darfst du nun leben!"

Und schwupps war die Zeit um und all die wunderschönen Momente sind Erinnerungen geworden. Ich sitze in meinem Zimmer an meinem Laptop und muss mich nicht durch die Straßen Siem Reaps schieben, um mal ein Internetcafé zu finden. Ich schaue um mich und besitze so viel Kram. Letztes Jahr hatte ich eine zeitlang nur einen Rucksack voll und das reichte aus.

Was bleibt denn, abgesehen von den beeindruckenden Erlebnissen? Natürlich die Erfahrungen, die wir machten. Doch hin und wieder werde ich gefragt, wie Asien mich rückblickend veränderte. Mir ist natürlich bewusst, dass Valentina und ich "nur" dreizehneinhalb Wochen weg waren und dass wir dadurch, dass wir zu zweit waren, immer ein Stück Heimat an unserer Seite hatten und die Reise zu zweit sicherlich auch entspannter war. Gleichzeitig gingen wir mit Sicherheit auch Risiken ein, die wir alleine nicht eingegangen wären und hatten dadurch tolle Erlebnisse (ich erinnere an unsere zweistündige Motorradtour mit anschließendem power climbing). Doch was bleibt ist genau das: Ein gutes Gefühl. Ich glaube, ich bin generell entspannter und ruhiger geworden. Dann dauert die Fahrt eben keine dreiviertel, sondern zwei Stunden. Kann keiner ändern, also wieso sich darüber aufregen? Und ich glaube, dass ich auch im Umgang mit Menschen ruhiger geworden bin - oder zumindest möchte ich mir das gern einreden (; Ich brauche noch immer ganz schön viel Kram, vor allem die Dinge, die ich in Asien nicht einmal vermisste, aber ich glaube, ich brauche immerhin weniger Kram als im vergangenen Jahr. Und ich glaube, dass ich zum einen freundlicher gegenüber Fremden geworden bin (es ist zauberhaft, Menschen auf der Straße anzulächeln und zu sehen, von wie vielen man tatsächlich ein Lächeln zurückbekommt) und gleichzeitig weniger schnell richte. Die eine Betreuerin in dem College in Saigon sagte immer: "Was fremd ist, ist nicht besser oder schlechter, nur anders." Das blieb mir im Ohr.
Und Dankbarkeit, die bleibt auch.


// ling

Donnerstag, 8. August 2013

am ende einer reise.

Bilder folgen, sobald ich daheim bin. Hier sind die Moeglichkeiten gerade wieder sehr begrenzt.

Wir verbrachten ein ruhiges Wochenende in Samroang. Sehr ruhig. Alle anderen Voluntäre sind weggefahren und so hatten wir nichts zu tun außer zu Lesen und zu Schlafen. Das Highlight war, als wir am Sonntag ein Eis essen gingen.

Mit neuen Voluntären begann die letzte Woche. Am Montag schafften es Valentina und die anderen die Straße fertigzustellen und pinselten voller Freude unsere Namen in den halb trockenen Zement.
Als am spaeteren Abend der Strom ausfiel wunderte sich keiner. Wir waren Stromausfaelle immerhin gewoehnt. Doch als ich am naechsten Morgen aufwachte und der Ventilator noch immer aus war und wir auch noch immer kein fliessendes Wasser hatten, fand ich das schon etwas seltsamer. Aber gut, was will man machen. Also angezogen und die ganze Truppe schwing sich auf Fahrraeder, denn fuer den Vormittag fuhren wir zu den Reisfeldern, um ein Feld anzupflanzen. Das Ganze dauerte gute zwei Stunden und war ziemlich interessant - fuer mich allemal, denn aufgrund meiner Rueckenprobleme taenzelte ich die ganze Zeit um das Feld, beobachtete die anderen und hatte etwa neun verschiedene Kameras, um auch etwas zu tun zu haben. Zwei Stunden vornuebergebeugt dazustehen waere sicher nicht so von Vorteil gewesen.
Als wir danach zurueck zum Homestay kamen war der Strom noch immer nicht wieder da. Ich schnappte mir einen grossen Eimer und befuellte ihn am Wasservorrat. Mit einer Taschenlampe und einer Tasse bewaffnet ging ich in unser stockdusteres Badezimmer um zu duschen. Und ich muss sagen, dass es eine wahnsinnig spannende Erfahrung war - ich loeschte die Lampe und schloss meine Augen, tastete um mich nach Shampoo und Duschbad und Tasse und bekam es auf die Reihe. Mich einfach mal nicht auf meine Augen verlassen zu koennen war definitiv ein ganz neuer Einblick.
Natuerlich gingen kurz nach meiner Dunkelbekanntschaft Strom und Wasser wieder an, aber ich bin dennoch froh, es so gehandhabt zu haben.

Am Mittwoch wechselten Valentina und Lenie zu einem anderen Projekt, da im Kinderheim nichts zu tun war. Lenie hatte, gemeinsam mit zwei Hollaenderinnen, Geld gesammelt, um eine Bibliothek zu bauen und da der Bau wahnsinnig schnell voranschritt, konnten Valentina und Lenie beginnen diese zu streichen.
Da die Kinder im Kinderheim nach den beiden fragten, beschlossen Melanie und ich einen Ausflug mit den Kleinen zu machen. Donnerstagmorgen trommelten wir alle Kinder zusammen und spazierten mit ihnen zu dem Schulprojekt, in dem Lenie und Valentina halfen und bei dem auch ich schon einen Vormittag zwei Wochen zuvor unterrichtet hatte. Die Kinder freuten sich und hatten eine tolle Zeit. Valentina belohnte sie mit Eiscreme. Und nachdem Valentina und Lenie fuer den Nachmittag zurueck ins Kinderheim kamen, fuehrten wir alle gemeinsam die grossen Kinder, die am Morgen nicht mit dabei waren, ebenfalls zu einem Becher Eis aus.
Es schien ein Tag voller Feiern zu sein, denn kaum kamen wir am Homestay an, sahen wir, dass Mrs. Net uns ein Festmahl mit Fisch und Suppe, Mangos, unterschiedlichem Reis und noch vielem mehr gezaubert hat. Es war immerhin unser letztes gemeinsames Abendessen. Nach dem Essen stiessen wir mit Bier an und lachten gemeinsam bis in die tiefe Nacht. Ich habe ein grosses Realisationsproblem (dass ich nach Asien fliegen wuerde realisierte ich erst, als ich schon eine Woche in Myanmar war), aber der Gedanke, dass nun langsam alles endet und wir so in dieser Form nicht mehr zusammensitzen wuerden, obwohl wir vier Wochen miteinander lebten, war schon ein sehr merkwuerdiger. Irgendwie falsch. Und wo ich die ganze Woche im Gedanken an zu Hause etwas Warmes und Troestliches empfand, war ich ploetzlich voller Traurigkeit. Wer wollte schon nach Hause, wenn er in Kambodscha sein konnte?!

Aber all das half nichts - der letzte Gang zum Kinderheim stand bevor. Wir in der Woche davor Lily so wurden auch wir mit Blumen und jubelnden Rufen empfangen. Wir verbrachten den Tag damit, mit den Kindern zu spielen und einfach so unbeschwert wie moeglich zu sein. Die letzten Stunden moechte man immerhin in Freude geniessen. Doch alle Verdraengung hals nichts und wir mussten irgendwann den Heimweg antreten. Die Kinder verteilten ihre letzten Zeichnungen und sagen uns ein Lied - Good bye, my friend, see you again (Auf Wiedersehen, mein Freund, wir sehen uns wieder). Der Damm war fuer mich schon lange vorher gebrochen, doch spaetestens dann brach ich voellig in Traenen aus. Auch viele der Kinder weinten bitterlich. Die Umarmungen zum Schluss waren herzlich, aber irgendwann war der Moment erreicht, als wir nur noch weg wollten. Zu schmerzlich war es weiter dazubleiben.

Als dreizehn Uhr die Taxis kamen, um uns ein letztes Mal nach Siem Reap zu bringen, wollte keiner so richtig einsteigen. Aber alles Warten half nichts und irgendwann ging die Fahrt los. Ich wollte nicht schlafen. Ich schaute aus dem Fenster und versuchte jedes letzte bisschen Kambodschas in mir aufzunehmen und immer wieder kullerten Traenen. Zu viele Abschiede. Zu viel zu vermissen. Zu viele tolle Bekanntschaften und drei Monate, die zu schnell vorbei waren.
Doch der Abend in Siem Reap war toll. Wir kehrten in unser Stammlokal ein, schlugen uns die Baeuche voll und ploetzlich standen Mr. Ya, Mr. Ear, Mrs. Net und noch einige andere aus Samroang vor uns und wir tranken und lachten. Der Abend endete in der Angkor What? Bar und ich wuerde dies als einen glorreichen Abschluss bezeichnen.

Der Samstag gehoerte ganz unserem kleinen Quartett - Valentina, Lenie, Melanie und ich gingen zuerst ins Spa und dann assen wir etwas und versuchten unsere letzten Minuten auszukosten. Melanie musste als Erste gehen und es war einfach seltsam. Am Abend waren wir nur noch zehn Voluntaere. Lange blieben wir aber nicht, da Valentina und ich am naechsten Morgen zeitig aufstehen mussten, um mit dem Bus nach Phnom Penh zu fahren.
Nach zahlreichen Geschichten ueber gestohlenes Gepaeck und dergleichen graute es uns vor der Fahrt, doch alles verlief reibungslos und wohlauf kamen wir in der kambodschanischen Hauptstadt an.
Sonntag streunerten wir nur ein bisschen und schauten uns das Unabhaengigkeitsdenkmal an. Zum Abendessen waren wir mit Kate verabredet. Sie war aus unserer Truppe in Samroang und ist nun gemeinsam mit Freunden in Suedostasien unterwegs. Schoen, sich nach so kurzer Zeit wiederzusehen.

Am Montag standen uns die Killing Fields bevor. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Stätten, an welchen bei politisch motivierten Massenmorden bis zu zwei Millionen Menschen durch die kommunistischen Roten Khmer umgebracht wurden. Ich kann mich nicht daran erinnern, darueber je etwas in der Schule gelernt zu haben, doch nach dem Besuch dort kann ich Kambodscha viel besser verstehen. Es ist unendlich traurig. Man wandelt alleine durch das Areal und laesst sich via Audioguide die Geschichte erzaehlen. Dadurch, dass ich so abgeschottet war, wirkte das Ganze wohl noch bedrohlicher und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie traurig und fertig mich das alles macht.
Das Ende unserer Tour sollte eigentlich ein Museum darstellen, doch ploetzlich fuehlte sich Valentina gar nicht mehr gut. Zurueck im Hotel sahen wir, dass sie hohes Fieber hat. Nach einigen Ueberlegungen fuhren wir noch am selben Abend in die Naga Klinik. Ihr wurde Blut abgenommen. Als wir am naechsten Tag wiederkamen, teilte uns der franzoesische Arzt mit, dass es sich ziemlich wahrscheinlich um Dengue Fieber handelt. Es wird aehnlich wie Malaria durch Mosquitos uebertragen, kann aber nicht durch Impfungen verhindert werden und auch dagegen kann man nichts tun. Nur viel, viel trinken und das Fieber mit Paracetamol unten halten.
So verbrachten wir nun die letzten Tage im Hotel, Filme sehend und immer wieder zur Klinik fahrend. Valentina meinte, ich koenne die Stadt auch alleine erkunden, aber ich wollte sie nicht alleine lassen. Nachdem das Fieber gestern konstant niedrig war, ist es heute wieder angestiegen und verstaendlicherweise graut es ihr vor unserem Rueckflug in wenigen Stunden. Ich hoffe, dass wir das gemeinsam gut durchstehen koennen. Das ist nicht das Ende unserer Reise, das ich mir fuer sie vorgestellt hatte ):
Daumen druecken fuer den Rueckflug!

// ling

Sonntag, 28. Juli 2013

herzgeschaufel.

Nach unserem phantastischen Angkor Wat Wochenende begann für uns die Arbeit im Waisenhaus in Samroang.

Noch immer etwas traumatisiert von unserer Vietnam-Waisenhaus-Erfahrung, stellte ich mich auf schlimme Verhältnisse ein und wurde zum Glück sehr positiv überrascht. Das von "Greenway Cambodia" gestiftete Waisenhaus wirkt von außen wie ein kleiner friedlicher Bauernhof. Umgeben von Feldern, Wiesen und Bäumen, bevölkert von Hühnern, Enten, Hunden und Kühen die durch das offene große Tor stets rein und raus spazieren, wann auch immer ihnen danach ist. 
Neben dem Haupthaus gibt es noch einen überdachten Ess- und Kochbereich und ein kleines offenes, zum Klassenzimmer funktioniertes Holzpavillon mit Palmendach. Auf der Wiese davor steht ein großer, total deplaziert wirkender, knallbunter Plastik-Playground mit Rutsche. In den letzten zwei Wochen habe ich kein einziges Kind darauf spielen sehen.^^ 


Es war bestimmt eine großzügige Spende von einem Belgier oder Holländer (offenbar wurden alle Greenway Projekte hier von Belgiern oder Holländern gesponsort), wahrscheinlich hätten sie den Kindern aber mit einem Holzgerüst eine größere Freude gemacht. Es scheint fast so, als ob ihnen der Playground nicht ganz geheuer ist.

Momentan leben dort ungefähr sieben Kinder im Alter von zwei bis dreizehn Jahren. Ganz genau kann ich nicht sagen, wieviele Kinder tatsächlich dort schlafen, weil die Anzahl der Anwesenden von Tag zu Tag variiert. Manchmal sind morgens nur zwei-drei Kinder da und am Nachmittag auf einmal bis zu zehn. Einige gehen vormittags regulär in die Schule, andere nur an manchen Tagen und gelegentlich sind auch Nachbarskinder mit im Unterricht. Wer genau nun abends im Schlafsaal des Haupthauses die Augen zu macht und wer woanders sein Bettchen hat, hat sich uns noch immer nicht ganz erschlossen.

Überraschenderweise ist das Englischlevel ganz gut. Der Direktor des Waisenhauses erzählte, dass die Eltern in der Nachbarschaft sogar neidisch auf die Waisen seien, weil diese durch die Voluntäre besseren Englischunterricht erhielten, als die Kinder die die normale Dorfschule besuchen. Das erklärt die Nachbarskinder im Unterricht :)


Generell sieht man überall auf dem Hof die Arbeit der vorherigen Voluntäre und uns stellte sich die Frage, was uns sechs neuen Voluntären noch zu tun bleibt. Alles schien mehr oder weniger fertig zu sein und das Unterrichten übernahm vor zwei Monaten eine französische Voluntärin. Wir warteten also auf Anweisungen von Mr. Ya, unserem Homestay-Papa. 
Er erklärte uns, dass sich in der Regenzeit auf der Wiese, die das Tor mit dem Haupthaus verbindet, manchmal ein kleiner See bildet und man dann regelrecht zum Gebäude schwimmen muss. Gerade für die ganz Kleinen ist das natürlich auch ein Risiko. Unsere Aufgabe sei es nun eine 12 x 2,5 Meter Einfahrt auszuheben, die dann mit Steinen gefüllt und auf die dann zum Schluss Beton gegossen wird. 
Wir bauen also eine Straße. Ganz ohne Maschinen. Wir haben 4 Spaten, 3 Schaufeln und 6 Eimer. Haha. 

Die ersten Tage wurde also Erde gehackt, geschaufelt und abtransportiert was das Zeug hält. Wirklich echte körperliche Arbeit, die uns vor allem in der Mittagshitze wahnsinnig ausgepowert hat. Alle zwanzig Minuten mussten wir kurze Trinkpausen einlegen und so manch einer kam auf sechs Liter Wasser am Tag. Klitschnass geschwitzt radelten wir mittags zurück zum Homestay und nach dem Essen fiel jeder erschöpft in eine Hängematte, um ein Schläfchen einzulegen bevor wir um 14 Uhr wieder auf unseren Fahrrädern zurück zum Waisenhaus fuhren. Nach ein paar Tagen waren wir soweit die ausgehobene Fläche mit Steinen zu befüllen.



In Deutschland würde man einfach eine kleine Lasterladung bestellen und sie direkt auf gewünschter Stelle auskippen lassen. Wir hingegen fuhren mit einem kleinen Traktor zur Greenwayschule, und sammelten mit unseren Händen Steine von einem großen Schuttberg in unsere kleinen Eimer und leerten sie auf der Ladefläche des Traktors. Dieses Prozedere wiederholten wir dreimal und jedesmal fuhren wir, mit triumphiernden Gesichtern auf dem Steinehaufen sitzend, durch das Dorf zurück zum Waisenhaus. Jedes Kind am Wegrand grüßte uns lautstark und manche rannten unserem Traktor johlend hinterher.






Unser wohlverdientes Wochenende verbrachten wir wieder in Siem Reap, wo wir uns im Spa erstmal den Rücken wieder einrenken ließen und den Fehler machten eine Krokodilfarm zu besuchen. "Farm" ist in diesem Zusammenhang eher gleichzusetzen mit "Gefängnis". Hunderte von Krokodilen zusammengefercht in kleinen schmutzigen Gehegen, warten nur darauf im dazugehörigen Restaurant verspeist oder im Souveniershop als Tasche verkauft zu werden. In der Wartezeit fungieren sie als Touristenattraktion und wer richtig was erleben will, kann für ein paar Dollar eine Ente oder ein Huhn aussuchen und zugucken wie es lebend verspeist wird. Widerlich. Ich bereue es sehr das ganze mit drei Dollar Eintrittspreis unterstützt zu haben.






Am Montag ging es wieder mit unserem Projekt weiter und diesmal hieß es wir können sogar schon anfangen Beton zu mischen. Wie ich lernte kommen auf 100 kg Zement 36 Eimer Sand. Und ich dachte wir hätten die Schaufelei hinter uns gelassen^^ Wir wechselten uns mit schaufeln und Eimer von A nach B tragen ab, um dann den fertigen Haufen auf dem Boden so lange mit Schaufeln durchzumischen bis alles einheitlich grau aussieht. Pi mal Daumen :D
Im Anschluss daran wurde das ganze mit Wasser vermischt und nach ein paar Warteminuten auf den Steinen verteilt. So ein Sand-Zement-Gemisch deckt ungefähr eine Fläche von 1,5 x 2,5 Metern. Man kann sich also ausrechnen wieviele Blasen wir an den Fingern vom Schaufeln haben.


Bis der Beton trocken ist dauert es ca. drei Stunden und in der Zeit hält es aber kein Tier für nötig außenrum vorbeizulaufen. Warum auch. Zurück von der Mittagspause entdeckten wir also Abdrücke von mindestens drei verschiedenen Tiersorten. Eigentlich sehen die Watschelabdrücke und Hundepfoten sogar ganz witzig aus, nur ein paar tiefere Löcher mussten wirklich nocheinmal ausgebessert werden. 

Tiere begleiten uns generell hier in Kambodscha. Dennoch staunten wir nicht schlecht, als am Donnerstag auf einmal eine zwei Meter lange tote Schlange auf dem Esstisch der Kinder im Waisenhaus lag. Der Direktor hatte sie auf dem Feld getötet und warum auch immer mit ins Waisenhaus gebracht. Die Kinder spielten vergnügt damit, während immer noch Blut auf den Boden tropfte.


Als wir nachmittags wiederkamen köchelte schon etwas würziges über dem Feuer und nun wurde mir klar, warum der Direktor die Schlange mitgebracht hat. 


Alle freuten sich auf den Snack und ums halt mal gemacht zu haben, probierten wir das Gericht letztlich auch. Ich muss sagen, dass ich neben den Gewürzen nicht wirklich viel geschmeckt habe, aber die vielen kleinen Knochenstücke im Mund haben mich dann doch wieder daran erinnert, was ich da gerade esse. 

Da Ling nach der ersten Woche so starke Schmerzen im Lendenwirbelbereich hatte (ehemalige Wirbelfraktur), unterstützte sie Lily (die Französin) in der zweiten Woche beim Unterrichten der Kinder, was ihr viel Spaß bereitete. Ich muss auch sagen, dass ich es sehr genieße in den Verschnaufpausen Zeit mit den Kindern zu verbringen. Für mich ist dieser Wechsel zwischen der sogenannten "Construction Work" und dem Rumtoben und Lachen mit den Kleinen das perfekte Volunteering. Trotz der anstrengenden körperlichen Arbeit nervt mich das Projekt überhaupt nicht. Schon gar nicht, wenn eine Horde Kinder auf mich zurennt, mich zur Begrüßung umarmt und ich abends mit einem ganzen Stapel gemalter Bilder beschenkt und einem Lächeln zurück zum Homestay radle.



Am Freitag hatte Lily ihren letzten Tag im Waisenhaus. Nach zwei Monaten unterrichten hatte sie eine sehr enge Bindung zu den Kindern aufgebaut und beim Abschied am Morgen flossen so einige Tränchen. Ich stelle es mir wahnsinnig hart vor für die Waisen, die sich gerade erst an eine Person gewöhnt haben und dann nach ein paar Wochen oder Monaten schon wieder Abschied nehmen müssen. Um die Stimmung ein bisschen aufzuheitern ließen wir uns dann am Nachmittag auf eine große Wasserschlacht ein und es war wirklich für fast alle ein riesen Spaß.

(Bilder von Ling, Collage von Melanie.)

Ein Junge war noch zu traurig und beschäftigte sich lieber alleine mit malen im Klassenzimmer. Wir hoffen ihn kommende Woche wieder zum Lachen bringen zu können. 
Doch dann heisst es für uns am Freitag aber auch schon "Goodbye" und ich habe jetzt schon ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken daran. 

// valentina

Mittwoch, 17. Juli 2013

angkor wat.

(English version below.)


Der vorletzte Tag unserer Einfuehrungswoche begann mit der letzten Kultur- und Sprachstunde, bevor wir uns mit unserer Gastmutter zur Kochstunde zusammenfanden. Zum Mittag sollte es von uns hergestellte Sommerrollen geben (aehnlich wie Fruehlingsrollen, aber nicht fritiert). Obwohl das Kochen Spass machte, hat es mir dann nicht so besonders geschmeckt. Wir hatten irgendein Gewuerz in den Rollen (ich glaube es war Fenchel?!) und das hat mir einfach nicht geschmeckt. 


Nach dem Essen trafen wir uns mit Mister Ear und gingen in den nahe gelegenen Tempel. Er fuehrte uns herum und erklaerte uns anhand von Wandmalereien die Geschichte Buddhas.


Das Programm lautete "die Nacht im Tempel schlafen", doch in der Realitaet handelte es sich um einen Raum in einem Gebaeude neben dem Tempel. Okay, dass wir nicht die ganze Nacht im heiligen Gebaeude verbringen wuerden leuchtet mir ein. Aber ich hatte mir das anders vorgestellt und war sehr ernuechtert davon. Und da es nicht nur mir so ging schlief letztlich jeder in seinem eigenen Bett in den Dschungelzimmern.
Dafuer standen wir am Freitag alle sehr zeitig auf, um sechs Uhr im Kloster zu sein. Jeden Morgen zieht eine kleine Gruppe von Moenchen durch die Doerfer, um von den Menschen vorrangig Essen gespendet zu bekommen, aber auch Geld oder sogar Hygieneartikel werden gern gegeben.


Als Dank beten die Moenche fuer den Spender. Der Hintergedanke ist, dass man gibt, wenn man kann, in der Hoffnung, dann ebenfalls zu erhalten, wenn man nichts mehr hat. Mag der Hintergedanke wohl nicht ganz uneigennuetzig sein ist das Ritual dafuer unglaublich schoen und die Stunde, die wir in der bereits bruetenden Morgenhitze hinter den Moenchen mit respektvollem Abstand gelaufen sind war fuer mich definitiv horizonterweiternd. Ich fuehlte mich sehr wohl und es war einfach etwas Besonderes, das mitgemacht zu haben. 


Am Nachmittag um 14 Uhr (das heisst in der Realitaet 14:40 Uhr) fuhren wir alle zusammen fuer zwei Stunden im Taxi nach Siem Reap zu einem Hotel, in welchem Mister Ya fuer uns Reservierungen vorgenommen hatte. 9 Dollar pro Person und Nacht inklusive Klimaanlage, warmer Dusche, Fruehstueck und hoteleigenem Pool. Klang nicht nur nett, sondern sah auch sehr angenehm aus. Lange hielten wir uns aber nicht dort auf, denn direkt nach der Ankunft fuhren wir mit drei Tuk Tuks nach Angkor Wat, fuer mich das Ziel meiner Reise. Sicherlich liegt es daran, dass ich dank meines Vaters mit Tomb Raider aufgewachsen bin, doch nichtsdestotrotz stellt der Besuch der Tempel von Angkor fuer mich die Erfuellung eines Kindheitstraumes dar. Und wie oft geschieht das schon? 


Angkor Wat selbst ist nur einer von insgesamt ueber 1000 Tempeln, aber wohl einer der beruehmtesten. Wir verbrachten demnach eine Weile in dieser Anlage, bevor wir uns dann schliesslich vor dem Haupttempel hinsetzten und den Sonnenuntergang beobachteten. Schon als ich das erste Mal Angkor erblickte hatte ich Traenen in den Augen und der Sonnenuntergang versetzte mich erneut in einen Zustand von vollkommenem Glueck. Ich bin dankbar, dass ich das mit eigenen Augen sehen konnte.

Am Samstag mussten wir wieder in aller Herrgottsfruehe aus den Betten, denn ein Sonnenuntergang reicht natuerlich nicht. Wir wollten aus die Sonne ueber Angkor aufgehen sehen. Der Tempel spiegelte sich auf eine bezaubernde Art in dem vor ihm gelegenen Teich und es war wirklich bemerkenswert schoen, wie sich das Licht brach. Ich kann das gar nicht wirklich mit Worten beschreiben. Und ich wette, dass es den tausenden von Menschen, die mit uns das Spektakel bestaunten, nur unwesentlich anders geht. 


Die naechsten Stunden verbrachten wir damit den Tempel von innen zu erkunden. Ich musste viel an Griechenland und Aegypten denken, wo ich ebenfalls schon Tempel, Grabstaetten und aehnliches begehen durfte. Das alles zu sehen gab mir irgendwie das Gefuehl Teil von etwas Groesserem zu sein. Diese Bauwerke sind von Menschenhand geschaffen und nun sind wir hier, um sie zu bestaunen, viele hundert Jahre danach. Ich denke, 'Erfurcht' ist die Empfindung, die fuer mich den ganzen Tag ueber vorherrschend war. 

Nach Angkor Wat fuhren wir zu einer Tempelanlage mit dem Namen Angkor Thom, in welcher sich mehrere Tempel befinden. Der beruehmteste ist wohl der Bayon Tempel, in dem hunderte Gesichter aus den Mauern geformt wurden. 


Es folgten noch ein paar kleinere Tempel, die ich jetzt nicht alle einzeln aufzaehlen muss.
Am fruehen Nachmittag erreichten wir endlich den Tempel mit dem Namen Ta Prohm, auch bekannt als Tomb Raider Tempel. Er ist besonders, weil es so aussieht, als wuerde sich die Natur ueber die Jahrhunderte ihren Platz zurueckerkaempfen. Ueberall haengen Wurzeln und Baeume bahnen sich ihren Weg durch die Steine.


Der Tempel und der Dschungel um ihn scheinen zu einem zu verschmelzen und mehr als einmal drehte ich mich um, sah etwas und hatte Gaensehaut. Was diese Baeume alles gesehen haben, was sie fuer Geschichten erzaehlen koennen. Natuerlich ist das irgendwie pathetisch, aber ebenso ist es ein Gedanke, dem ich mich nicht entziehen konnte. 

Vor allem die letzte Stunde im Tempel habe ich genossen. Die meisten waren muede und wollten zurueck zum Hotel und nur Lenie, eine Belgierin, und ich hatten noch nicht genug. Also trennten wir uns von der Gruppe und gingen zurueck in den Tempel, um weiter zu erkunden und erforschen. Nicht nur auf den Spuren Lara Crofts, sondern zum Grossteil auch ganz in unseren eigenen Gedanken gefangen. Durch die Anlage zu streifen und jeden Moment etwas Neues zu entdecken liess mich emotional ganz nah bei mir sein. Doof natuerlich, wenn der Akku meines Photoapparates genau in diesem Tempel leer ist. Aber vielleicht war das auch gut so, weil ich weniger Zeit damit verbracht habe, auf mein Display zu schauen, sondern meine Umgebung in mir aufgenommen habe.
Als wir irgendwann das Gefuehl hatten fertig zu sein gingen wir zurueck zu den Tuk Tuks. Valentina hatte einen der Fahrer gefragt, ob er noch auf uns warten wuerde und freundlicherweise tat er das auch. Als wir ihn allerdings baten noch wenigstens einen weiteren Tempel zu besichtigen verneinte er. Aber wir konnten es auch verstehen, immerhin fuhr er seit dem fruehen Morgen eine Horde Touristen durch die Gegend, was sicher auch anstrengend ist.
Gluecklich und eher erholt als kaputt fuhren wir zu den anderen zurueck zum Hotel.
Den Abend verbrachten wir geschlossen zuerst in einem Restaurant und gingen dann in eine Tanzbar. Doch der Alkoholpegel konnte fuer die furchtbare Musik gar nicht hoch genug sein.

Der Sonntag stand ganz unter dem Stern des faul seins. Es gab spaet Fruehstueck und dann lagen wir am Pool, bis 16 Uhr die Taxifahrer kamen um uns zurueck nach Samroang zu bringen, wo wir den Abend ebenfalls ruhig ausklingen liessen, um uns auf den ersten Arbeitstag einzustellen.

// ling

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For pictures see above.


The day before our last day of introduction week started with the last culture and language lesson and afterwards we had a cooking lesson with our hosting lady. We were supposed to cook summer rools for lunch (like spring rolls, but not fried). Even though the cooking was a lot of fun I didn't really like it. There was a herb in it (it might have been fennel) hat I just didn't like.
After lunch we met Mister Ear to go to the nearby temple. He showed us around and explained the story of Buddha that is painted on the walls of the temple.
Our program said we were supposed to sleep in the temple, but in reality Mister Ear showed us a room in a house next to the temple. Okay, I can understand that we're not allowed to spend the night on holy ground. But I had other expectations from what we were told and I felt a bit disillusionated. And because I wasn't the only one that got that feeling all of us spent the night in our own beds at the homestay.
But on Friday we all got up very early, because we wanted to be at the monastery at six. Every morning there is a small group of monks that walk through the villages to get food from the people. They also get money and other things. So thank the people the monks pray for them. The thought behind all of this is to give as long as your able to in the hope of getting when you're not. Even if the thought might seem a bit self-interested the ritual itself is very beautiful and the hour we walked behind the monks in the morning heat was very mind opening for me. I felt very good and it just was something special I was able to be a part of.

At two in the afternoon (which means 2:40 in reality) we all went to Siem Reap by taxi to a hotel in which Mister Ya made reservations for us. 9 Dollars each per night including AC, hot shower, breakfast and pool seemed quite nice. And it was very nice, yes!
But just a few minutes after our arrivel we got some Tuk Tuks to go to Angkor Wat, for me the ultimate goal of this trip. Of course one of the reasons is that I grew up playing Tomb Raider with my father, but nevertheless was the visit of the temples of Angkor for me a childhood dream coming true. And how often does that happen?
Angkor Wat itself is only one of more than 1000 temples, still it's one of the most popular ones. So we spent some time in this complex before we finally sat down to see the sunset. Right when I saw the temple for the first time I had tears in my eyes and the sunset once again gave me a feeling of fulfillment. I am very grateful that I was able to see that with my own eyes.

Saturday we left our beds again at early o'clock, because only the sunset isn't enough. We wanted to see the sun rise above Angkor. The temple had an enchanting reflection in the water infront of it and it was remarkably beautiful to see the incident light. I can't really put it into words. And I bet that the hundreds of people who were there to see the spectacle as well feel the same.
The next hours we spent exploring the temple from the inside. I could't help but thinking about Greece and Egypt, where I once entered temples, tombs and similar buildings as well. To see all of this gave me the impression to be a part of something bigger. These buildings we made by the hands of humans and now we're here to gaze at them, a couple of hundred years later. I think 'to be in awe' is the emotion that was predominant the whole say.
After Angkor Wat we went to Angkor Thom in which are a couple of temples. The most famous one is probably Bayon, the one with all the faces inbuilt into the walls.
A couple of small temples followed afterwards, but I don't think I have to name them all.
Early noon we finally arrived at Ta Prohm, also known as the Tomb Raider Temple. It is so special, because it looks like nature is trying to get back it's own place over the centuries. There are roots hanging everywhere and trees channel their way through the stones. The temple and the jungle around it melt into one and every time I moved around I noticed something, anything and got goosebumps. To think about what these trees have seen and what stories they could tell. I know it sounds a bit declamatory, but still that was a thought I couln't entirely shut down.
It was especially the last hour at the temple that I enjoyed the most. Most people in our group were tired and wanted to go back to the hotel and only Lenie, a Belgish girl, and I hadn't seen enough yet. So we split from the group and went back inside to explore some more. Not only in the footsteps of Lara Croft, but manly caught in our own thoughts. To streak through the complex and find something new each moment gave me the chance to be emotionally very close to myself. Too bad that the my camera's battery died exactly at this temple. But maybe it was a good thing, because I spent less time looking at my display than absorbing my environment.
Some time we felt like we're done and so we went back to the Tuk Tul place. Valentina was so kind to ask one of the drivers to wait for us and he did. But when we asked him to visit at least one more temple he said no. It was understandable. After all he has been awake for many hours to drive around tourists which was probably exhausting as well.
Happy and more relaxed and calmed than exhausted we came back to the hotel.
We spent the evening all together eating at a restaurant and went to a bar where we could dance as well. But I found the music so horrible that no amount of alcohol could bring me to dance to that.

Sunday was a lazy day. We ate breakfast rather late and then we were laying on the pool until the taxidrivers came at four in the afternoon to bring us back to Samroang, where we also spent a quiet evening to get prepared for the first day of working.

// ling

Sonntag, 14. Juli 2013

wieder eine neue welt.

(English version below.)

Wie Valentina bereits geschrieben hat, naeherten sich die Tage in Saigon dem Ende entgegen. Das Beste kommt natuerlich zum Schluss: Gemeinsam mit den anderen Voluntaeren aus unserer Gruppe hielten wir uns am Freitag mit den Mahlzeiten sehr zurueck, denn ab 18:15 Uhr hiess es "All You Can Eat Ice Cream" fuer umgerechnet 6 Euro. Es gab die tollsten Eissorten, von Erdbeer-Joghurt, ueber Chilli-Schokolade bis hin zu Durian. Letztere probierte ich nicht und ebenso hielt ich mich von Gruenem Tee Eis fern. Dafuer gab es fuer mich mehrere Portionen Karamel. Garnieren konnte man seinen Eisbecher mit Waffeln, Obst, Schoko- und Karamelsosse, furchtbar unecht schmeckender Sahne, Nuessen, Streusseln, Crepes... Die Auswahl war riesig und ich bin mir nicht sicher, ob ich stolz oder beschaemt sein soll, insgesamt 23 Kugeln (sie waren klein!) in 8 Bechern gegessen zu haben.



Nur eine Auswahl meiner Becher :P

Als dann aber alle danach nochmal bei Burger King reingehauen haben, habe ich dann doch gepasst.

Der Samstag verlief eher schleppend. Irgendwie waren alle, mich eingeschlossen, in ihren eigenen Welten gefangen und ich dachte mir, dass der Freitag ein viel schoenerer letzter Tag gewesen waere. Auch die Tatsache, dass wir Chinatown besuchten, konnte das nicht so wirklich anheben. Aber gut, dafuer brachten uns die Voluntaere am Sonntag zum Taxi und nach eifrigen "wir sehen uns wieder"-Versprechungen (und fuer die ersten Besuche in Berlin stehen tatsaechlich schon ungefaehre Plaene) ging es auf zum Flughafen.

Kaum verliessen wir den Flieger in Siem Reap, Kambodscha nach gerade einmal 50 Flugminuten, wurde mir bewusst, dass wieder alles voellig anders sein wuerde. Die Luftfeuchte hier ist viel hoeher als in Vietnam und irgendwie erinnert mich Kambodscha generell wieder mehr an das von mir so innig geliebte Myanmar. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich die Hitze schlichtweg nicht mehr gewoehnt bin.
Nach der problemlosen Beantragung unseres Visums (das bis zum 7. August gilt und am 8. fliegen wir. Auch besonders clever.) bangten wir fuer einen Moment. Zwar war ich lange nicht mehr so aufgeregt vor den Dingen, die vor uns lagen, wie in Myanmar oder Vietnam, aber die Erfahrung, nicht vom Flughafen abgeholt zu werden, wollte ich nicht noch einmal machen. Und zum Glueck trafen wir sofort auf Mister Ear, einer der beiden Koordinatoren, der uns gemeinsam mit fuenf anderen Voluntaeren aufpickte.
Nach einer Mittagessenpause ging es im Autotaxi (und ja, das sollte erwaehnt sein, da es in Asien saemtliche Formen von Taxis gibt) rund zwei Stunden lang in das 160 km entfernte Doerfchen Samroang. Valentina hatte schon herausgefunden, dass dies im extremsten Malariagebiet Kambodschas liegt und hier ausserdem ein hohes Vorkommen an Landminen herrscht. Das Verlassen der Wege ist demnach nicht ratsam. Und fuer Touristen gibt es hier wohl gar nichts zu holen. Aber na, wir sind ja nicht die ersten Voluntaere hier und generell bin ich auch sehr zuversichtlich. Dafuer, dass wir die zwei Monate genau zwei Mal Mosquitospray benutzt haben (am ersten Abend und im Mekongdelta) haben wir noch immer grosse Vorraete und koennen uns munter den ganzen Tag einschmieren.

Wir kamen auf dem Hof im stroemenden Regen an und allen Voluntaeren wurden Zimmer zugewiesen.



Valentina und ich hatten das Glueck, gemeinsam alleine in einem Zimmer zu sein. Ueber den Betten haengen bereits Mosquitonetze und wir haben ein eigenes Bad mit Dusche.


Und wir haben einen Ventilator. Erneut kam mir Myanmar in den Sinn, aber auf diesen Vergleich haette ich lieber verzichtet. Ich dachte ja, wir haetten den Quatsch mit dem Dschungelzimmer hinter uns gelassen, aber Pustekuchen. Wir sind hier mitten auf dem Land und wohnen in kleinen Zimmern bei der Familie unseres zweiten Koordinators, Mister Ya. Der Boden des Hofes (und wohl des ganzen Dorfes) besteht aus hellbrauner Erde, die mich irgendwie an Lehm erinnert. Das Gehen darauf ist eher schwer, weil der Boden dank der Regenzeit permanent aufgeweicht ist. Et voilá, am Montagmorgen bin ich auch gleich mal knoecheltief im Schlick versunken und Mister Ya musste mir helfen, meine neu gekauften Flip Flops aus dem Schlamm zu fischen. Guter Einstieg.

Nach der Ankunft erhielten wir Abendessen. Das Essen hier ist ziemlich einfach, aber es gibt immer auch Obst und am Montag wurde sogar extra fuer mich und eine der Franzoesinnen eine Portion vegetarischen Currys gezaubert. So nett kann es sein, wenn man bei einer Familie lebt. Und Trinkwasser gibts auch fuer umsonst.

Im Gegensatz dazu, dass wir die letzten drei Wochen nur von englischen Muttersprachlern umgeben waren, sind hier derzeit nur Europaer, grossteilig aus Belgien, ein paar Hollaender und Franzosen und ein Schwede. Die Voluntaere hier sind teilweise 18/19 Jahre alt, aber auch ein paar in unserem Alter oder sogar aelter. Bisher sind mir alle sehr sympathisch und es scheint mir eine angenehme Gruppe zu sein. Das zeigt sich vor allem, wenn wir abends zusammen in den zahlreichen Haengematten liegen, lesen, reden und miteinander lachen.




Am Montag begann unsere Einfuehrungswoche. Wir erfuhren vieles ueber die Kultur und hatten auch einen ersten Sprachkurs. Das vierte Mal nun, dass wir "hallo" und "bitte" und "danke" lernen und mir faellt es immer schwerer, die Sprachen auseinanderzuhalten.

Am Vormittag schlenderten wir ueber den Marktplatz, aber auch hier muss ich sagen, dass ich nun schon so viele Maerkte gesehen habe, dass ich nicht mehr grossartig beeindruckt war. Allerdings war es das erste Mal, dass ich einen kleinen Bottich sah, in dem zahllose Fische lebendig herumsprangen, nur, um darauf zu warten, umgebracht und verspeist zu werden. Das ist irgendwie dann doch nicht so ganz meines.

Der Dienstag startete mit dem Besuch der verschiedenen Schulen, in denen man unterrichten kann und des Kinderheimes. In letzterem fuehlte ich mich sofort ziemlich wohl. Ein grosser Hof mit eigenem Spielplatz und einer Kochstelle, zahlreichen Gegenstaenden, gespendet von alten Voluntaeren sollte die Kinder heimisch fuehlen lassen. Das Krankenhaus besuchten wir nicht, da es wegen der Dengue Fieber Zeit zu hoch besucht ist.
Nach dem Mittagessen hatten wir wie immer eine Mittagsstunde, die viele von uns schlafend in den Haengematten verbrachten. Und am Nachmittag fuhren (holperten) wir mit einer Art umgebautem Traktor eine Stunde ueber Feldwege bishin zu entlegenen Doerfern, in denen Menschen ohne Elektrizitaet leben.



Da wir aber alle faelschlicherweise davon ausgingen, dass wir irgendwann stoppen und herumlaufen, achtete keiner von uns so sehr auf den Weg, wie wir es gern gehabt haetten. Na ja.




Wie immer kam die Frage auf, was wir nach dem Abendessen machen koennen, denn irgendwie kommt es mir noch immer wesentlich spaeter vor, als es tatsaechlich ist, weil es einfach sieben Uhr schon dunkel ist. Also setzten wir uns zusammen und spielten bis in die spaeten Abendstunden (zehn Uhr) Karten, um uns dann fuer einen neuen Tag in unsere Gemaecher zurueckzuziehen.

Fuer den Mittwoch stand uns ein Tagesausflug in die Stadt Anglong Veng bevor. Dort besichtigten wir unter anderem die Villa von Ta Mok und den Ort, an dem die Ueberreste von Pol Pat vergraben liegen. Das Spannendsten fuer mich allerdings war, als wir furchtbar lang durch Pfuetzen fuhren, in denen das Auto beinahe bis zur Haelfte versank.



Als mein Fahrer irgendeinen Teil seines Autos verlor, fand ich es dann irgendwie nicht mehr ganz so lustig. Entschaedigt wurden wir mit einer grandiosen Aussicht und als Valentina den Vergleich zum Koenig der Loewen herstellte, awww-ten alle zustimmend. Ueber das weite Land zu blicken und die saftigen, unterschiedlichen Gruentoene der Waelder und Wiesen zu sehen, hatte schon etwas sehr paradiesisches und wir alle nahmen uns viel Zeit, moeglichst viele Bilder am aeussersten Punkt zu machen. Ich denke, es kommt uns zugute, dass wir in der Regenzeit hier sind.





Aber auch die Autofahrt auf der 'normalen' Strasse war sehr aufregend, denn wir haben sehr viel Landschaft gesehen. So gewoehnlich, wie die Pick Up Busse in Myanmar waren, sind hier die Traktoren, auf denen sich die Menschen fortbewegen. Auch gibt es wie ueberall super viele Motorraeder, aber uebertrieben viele werden von 10 bis 15 jaehrigen Jungs gefahren. Die Hauser der Menschen stehen oftmals auf Stelzen und nachdem wir mit dem Auto durch riesige Pfuetzen fuhren, verstehe ich auch, dass das Sinn ergibt.
Erneut sassen wir nach dem Abendessen herum, lagen vor allem in den Haengematten. Aber ich muss sagen, dass ich es jetzt schon sehr langweilig finde. Die Abende fuehlen sich ein bisschen so an, als wuerden alle nur darauf warten, dass es Zeit ist schlafen zu gehen.



// ling

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For pictures see above.




As Valentina said in her last post, the days in Saigon almost came to an end. Last but not least we had a very special Friday evening: Together with the other volunteers we skipped our meals, because at 6:15 pm we were ready to fill our stomaches at the "All You Can Eat Ice Cream" for 8 Dollars each. They had the most amazing ice creams, from strawberry-yoghurt over chili-chocolate to durian. Though I didn't even think about trying durian, not to speak of green tea flavour. That just sounds wrong. Instead I had a couple of scoops of caramel. Apart from that there were amazing toppings, like wafers, fruits, chocolate and caramel sauce, very chemical tasting cream, nuts, sprinkles, crepes... There were so many things to choose from and I'm not sure whether I'm proud or ashamed that I had 23 scoops in 8 cups (but the scoops were very small!). But when everyone else went to get a burger afterwards I was the only one not ordering. Enough is enough, I thought.

Saturday wasn't the best day. Everyone, including me, was sort of in their own head and I thought to myself that it would have been nicer if Friday had been our last day. Even going to Chinatown wasn't the best idea, because it was pretty boring. But well, you can't always get what you want, right?
So on Sunday our new Fridays brought us to the taxi, which was very lovely. After a couple of "we'll meet again"-promisses (and for some Berlin visits plans have already been made) we said goodbye and headed to the airport.

Shortly after we left the 50 minutes plane in Siem Reap, Cambodia I realised that everything is new once again. The air here is way more humid than in Vietnam and after all Cambodia reminded me a lot of my beloved Myanmar. At the same time I must say that I'm just not used to the heat anymore.
We had no troubles getting our visa on arriva (it says we have to leave on August 7th and our flight is on the 8th. Urgh!), but then we were scared for a moment. Although I wasn't as afraid of the things laying infront of us as I were when we first came to Asia, but I didn't wanted to make the same experience as in Saigon of not getting met at the airport. Luckily we met Mister Ear, one of the coordinators, right away and together with five other volunteers he picked us up.
After we got some lunch we drove by car a bit more than two hours in the 160 km distant village Samroang. A couple of days ago Valentina found out that there is a huge malaria area and also the area around Samroang has a lot of landmines. Leaving your path is not advisable. Moreover there is nothing to do here for tourists. But well, we're not the first volunteers here and all in all I'm quite positive. We only used our mosquito sprays twice in the last two months (our first evening and when we were at Mekong Delta). So we have plenty left and can use it all day every day. Hurray!


We arrived at the HOF in bashing rain and all the volunteers we told which room they were supposed to sleep in. Valentina and I got lucky since we got a room for only the two of us together.
The bed already have mosquito nets and we have our own bathroom with western style toilet and (cold) shower. And there is a fan in our room. Once again I thought about Myanmar, but that's a similarity I could have lived without. I was so sure that we had enough of the stupid jungle room, but no.
We are in the middle of nowhere, living in the house of our second coordinator and his family, Mister Ya. The ground of the yard (and probably of the whole village) is light brown ground and it reminds me of clay. To walk here is a bit hard, because the ground is constantly aggaded because of the raining season. Et voilá, Monday morning I sunk ankle deep into the mud and Mister Ya had to help me fishing in the mud for my new bought flip flop. Good introduction (I made a great pun in the German version, but it doesn't work in English, sorry).

After our arrival on Sunday we got lunch. The food here is very basic, but we always get some fruits as well, which I like a lot. I missed that in the other countries. Moreover just becauseof one of the French girls and me the lady here prepared a vegetarian curry which is just amazing. So far I like being at a homestay a lot!

The last three weeks Valentina and I only spent with nativ English speaking volunteers. Opposed to that here are only Europeans from Belgium, a few from the Netherlands and France and one Swedish guy.
The volunteers are 18 oder 19 years old, but there are also a few at our age. At the moment I like everyone, but we'll see (; It seems to be a good group of people. In the evenings we all sit together in the countless hammocks while reading, chatting and laughing together. I like that a lot. On the other hand, what else could we do?!

Our introduction week started on Monday. The coordinator told us a lot about the culture here and again we learned a few words in a new language. I must admit that I'm starting to mix up the languages. It's the fourth time learning to say hello, thank you and please. Oh well. As long as I bow.
After breakfast we walked to the market and watched the local people sell their stuff. But I have to say that I've now been to so many markets that I just don't really care anymore. It was the first time that I saw living fish in a very small basin, just waiting to get killed and eaten though. Could have lived without seeing that. 


The second day of the week started with us visiting the schools in which we could teach and the orphanage. Right when I entered the orphanage I felt very good. The kids there have a big HOF with their own playground, a place to cook and a lot of other stuff, donated by previous volunteers. But we didn't visit the hospital, because they have a lot of dengue fever patients there and didn't want us to see this.
After lunch we all layed in the hammocks to nap. And afterwards we hopped unto a, sort of, tractor. We drove along very bad paths to the nearby villages, where people live without electricity. But since we thought we would stop and talk a walk after a while we didn't pay as much attention as we should have. Oops.

Like every night we were wondering what we could do. Even though I now spent more than two months in Asia I'm still not used to it being dark at 7 pm. So we sat together and played card games until late in the night (10 pm) before we went to our rooms to get energy for the next day.

Our day trip on Wednesday brought us to the small city Anglong Veng. We visited the old house from Ta Mok and the place, where Pol Pat was cremated. For me the most interesting part was when rove trough puddles that were so deep that almost the whole lower half of the car sunk into them. And there were a lot. When my driver lost the first part of his car I stopped finding it funny, I must say. The compensation for that was an amazing view from a mountain and when Valentina said that it's like in The Lion King everyone awwwed agreeing. To see the all the lush and different kinds of green of the forests and meadows was a bit overwhelming. It was just like paradise. So we all took a lot of time to take a lot of pictures from many different angles. I think it's a blessing that we're here in the raining season.

Moreover the 'normal' drive was very exciting, because we saw many small villages and a lot of the landscape. As usual as pick up buses in Myanmar are as usual are tractors here. There are a lot of motor bikes here as well, but often they are driven by 10 to 15 year old boys. Most of the houses of the people are standing on stilts and now that we drove trough all of these deep, deep puddles I can really see why that is.
Once again after dinner we sat together, hung in the hammocks and didn't really know what to do. It feels like every evening we are just waiting for it to be time to go to bed. It's a bit boring, but well.


The next couple of days I will save for the next post, because to read about them without seeing pictures feels like a waste. If you want to feel free to guess what we did (;

// ling

Donnerstag, 11. Juli 2013

rueckmeldung aus kambodscha.

(English version below.)

Liebe Freunde,

nun habe ich mich hingesetzt und einen furchtbar langen Beitrag
verfasst, nur, um festzustellen, dass es in Kambodscha (nach
derzeitigem Stand) erneut nicht moeglich ist Bilder hochzuladen. Das
frustriert mich schon ein bisschen. Nichts destotrotz wollte ich das
mitteilen, vor allem auch, um euch wissen zu lassen, dass es uns gut
geht. Wir sind problemlos angekommen und haben nun erstmal Ruhe von
Grossstaedten, weil wir mitten auf dem Land sind. Die
Einfuehrungswoche naehert sich dem Ende entgegen und naechste Woche
gehts dann ans Arbeiten. Bis dahin steht uns aber noch ein spannendes
Wochenende bevor. Mehr wird nicht verraten (;
Nun meine Frage, ob ihr den Beitrag dennoch lesen wollt, auch wenn er
nicht bebildert ist, oder ob das zu langweilig ist? Bitte um
Rueckmeldung in Form von Beitragskommentaren.

Vielen Dank,
ling

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Dear friends,

once again it's not possible to upload pictures. At least at the
moment. I wrote a very nice and long post, but since I couldn't upload
any pictures I didn't upload it at all. But I wanted to let you know
that we're now in Cambodia, our arrival was nice and we feel quite
good here. It's nice to have a break from the big cities. Tomorrow our
culture week comes to an end and then we have a very exciting weekend
ahead of us, before we start to work on Monday. No spoilers!
So my question for you is, would you like to read the post even if I'm
not able to upload it with pictures or is that to boring? Please let
me know in the comments!

Cheers,
ling

Dienstag, 2. Juli 2013

saigon - mekong delta.

Wieder einmal dauerte es ein bisschen laenger, bis ich mich aufraffen konnte einen neuen Blogeintrag zu verfassen. Aber hier nun endlich ein Update.

Der Aufenthalt in Saigon gestaltet sich komplett anders als zuvor in Myanmar, Thailand und Hanoi, was dazu fuehrt, dass wir abends entweder ziemlich erschoepft ins Bett fallen, oder etwas mit den anderen Voluntaeren unternehmen. Das erste Mal in zwei Monaten verbringen wir eine laengere Zeit mit anderen Leuten in mehr oder weniger unserem Alter und so nett es auch ist Gesellschaft zu haben, fehlt mir etwas Privatsphaere mittlerweile schon deutlich. Inzwischen hausen wir zu siebt in einem Zimmer und obwohl ich mit niemandem ein Problem habe, sehne ich mich gerade sehr nach etwas Ruhe.

Nach unserem Start im Kinderheim wechselte ich nach der ersten Woche in das medical program und Ling fing an hier am College Englisch zu unterrichten.
Ich war ziemlich gespannt auf das Krankenhaus und was mich dort wohl erwarten wuerde. Leider muss ich sagen, dass ich ziemlich enttaeuscht von dem Projekt bin und auch nicht ganz verstehe, warum Voluntaere dort hingeschickt werden. Natuerlich ist es interessant zu sehen, wie es in einem vietnamesischen Krankenhaus so zugeht, aber ich hatte mir erhofft etwas dazuzulernen oder zumindest irgendwie helfen zu koennen. Das einzige was uns in der Klinik gestattet ist, ist das Zusehen bei Physiotherapie und der Zugang zum OP. (Da es ein orthopaedisches Krankenhaus ist, spezialisiert sich alles auf Unfallversorgung, Fehlstellungskorrekturen und Rehabilitation, wofuer man meiner Meinung nach auch eine Vorliebe haben muss^^)
Das groesste Problem ist die Verstaendigung, da so gut wie niemand englisch spricht und einem dementsprechend nicht viel erklaert wird. Manche OPs finde ich wirklich sehr interessant, aber wenn man das Gefuehl hat nur im Weg zu stehen und man sowieso niemanden fragen kann, was gerade wofuer gemacht wird, erscheint einem die ganze Sache doch etwas sinnlos. Witzigerweise habe ich jetzt schon nach 1,5 Wochen ein Zertifikat vom Krankenhaus erhalten, welches besagt, dass ich einen dreiwoechigen Kurs in orthopaedischer Behandlung und Rehabilitation absolviert habe. Haha.

Die hygienischen Verhaeltnisse in der Klinik sind, wie schon befuerchtet, katastrophal und ich rate wirklich niemandem sich hier operieren zu lassen. Ein OP-Bereich in dem die "sterilen" Laken am Boden zusammengefaltet werden und in dem es Haendedesinfektion nur fuer die Chirurgen gibt, sollte, zumindest als Patient, wirklich gemieden werden.
Wie dem auch sei, der 25 minuetige Marsch zwischen College und Krankenhaus, in der bruetenden Hitze, an der Hauptstrasse entlang, viermal am Tag (morgens zum Krankenhaus, mittags zum College-Lunch, nachmittags zurueck zum Krankenhaus und 2,5h spaeter wieder zurueck zum College) erscheint mir zumindest als ordentliches Workout ;)

Soweit ich mibekommen habe gefaellt Ling das Unterrichten hier allerdings ganz gut und fuer sie hat sich der Wechsel auf jeden Fall auch gelohnt. Das ist ja schon mal was.

Die anderen Voluntaere sind fast ausnahmslos Englischmuttersprachler und ich bin gezwungen permanent nicht deutsch zu sprechen. Das ist natuerlich eine gute Uebung, aber in einer grossen Gruppe sticht man natuerlich mit deutschem Akzent deutlich heraus, was mir doch manchmal relativ unangenehm ist. Die meiste Zeit jedoch kuemmert es mich nicht und ich plappere meine schraege Grammatik unverbluemt in amerikanische, kanadische, britische oder australische Gesichter. Verstehen tun sie mich offensichtlich ;)

Letzte Woche sind wir alle zusammen in eine Karaokebar gegangen

und im Anschluss daran betraten Ling und ich, das erste Mal nach mindestens zweimonatiger Tanzabstinenz, mal wieder einen Club. Ich muss wirklich sagen, dass mich ueberrascht hat wie ausgelassen die jungen Vietnamesen feiern koennen und das "Maedchen-zahlen-keinen-Eintritt-und-keine-Getraenke-Prinzip" sollte sich ruhig mal in Deutschland durchsetzen.
Ich hatte einen lustigen Abend :)

Die Studenten hier haben ein aussergewoehnliches Interesse an uns "Westlern" und nutzen jede Gelegenheit um ins Gespraech zu kommen. Die Voluntaere die hier unterrichten, inklusive Ling, haben innerhalb der letzten Wochen alle bestimmt schon ueber ein Dutzend neuer vietnamesischer Facebookfreunde und sie werden regelmaessig gebeten, mit zehn Millionen Victory-Fingern im Hintergrund, vor dreizehn Millionen Handykameras zu posieren.
So kam es auch, dass wir am Freitagabend von Tom und Mary, zwei angehende Restaurantmanagern, in den District 1 (das kulturelle Zentrum und der Ausgeh- und Backpackerbezirk) zum Abendessen eingeladen wurden.


Die Kommunikation war durch das Englischlevel der Beiden zeitweise etwas schwierig, aber wir hatten trotzdem alle einen sehr netten Abend und ich habe nun einen zwanzigjaehrigen vietnamesichen Verehrer :D

Fuer letzten Samstag nahmen wir uns das Mekong Delta vor und der Preis von umgerechnet 7 Euro fuer einen kompletten Tagesausflug inklusive Bus, Boot, Wasser, Fruechten und Lunch, entzueckte uns sehr. Wir hatten ausserdem Glueck mit dem Wetter und der Monsoon setzte erst ein, als wir schon auf dem Rueckweg waren.


Wir fuhren mit kleinen Booten von Insel zu Insel,


besuchten eine Bienenfarm, bestaunten die bluehende Vegetation und sahen zu, wie Einheimische Coconut-Candy herstellen.



Fuer mich waren die Kanufahrt durch den Dschungel und der Kuschelmoment mit einer Python die absoluten Highlights.


Ein wirklich gelungener Tagesausflug.


Zudem habe ich es auch mal wieder genossen nur mit Ling und keiner grossen Gruppe unterwegs zu sein.

Den Rest des Wochenendes entspannten wir im College und mir gefiel es sehr zur Abwechslung mal am Sonntag auszuschlafen und einfach gar nichts zu machen.

Das Entspannungsfeeling hat mir gleich so gut gefallen, dass ich ich mich am Montag dazu hinreissen liess, mit meinen Krankenhausvoluntaeren den Nachmittag im OP zu ueberspringen und lieber ein anstaendiges Spa zu besuchen. Kann man schon mal machen, schliesslich ist es unsere letzte Woche hier. 90 Minuten "Full Body Massage with hot stones and relaxation oil" fuer weniger als umgerechnet 18 Euro. Peng Peng.

Nun liegen noch drei Arbeitstage in Saigon vor uns und am Sonntag gehts schon nach Kambodscha.
Ich bin wirklich sehr gespannt auf unsere letzte Station und kann es kaum fassen, dass nur noch knapp 5 Wochen in Asien vor uns liegen.
Das Abenteuer steuert langsam dem Finale entgegen.
Wahnsinn.

// Valentina